SOLL MAN DAS, KANN MAN DAS?

Ständig erwische ich mich dabei, wie ich mir diese Frage stelle. Kann ich im Restaurant den Meeresfrüchtesalat bestellen? Wer weiss, wo sie gefischt wurden! Ist es ok., die kurze Strecke mit dem Auto zu fahren? Fahrrad ginge doch auch. Oder wie ist es beim Kauf von Kleidung bei den bekannten günstigen Ketten, von der ich weiss, dass Menschen diese gefärbt und unter schlimmsten Bedingungen verarbeitet haben? Beim Wasserkauf vergleiche ich die Preise und stelle fest, dass das Wasser, welches aus dem Ausland kommt und grossartig beworben wird, günstiger zu haben ist, als das hiesige aus heimischen Quellen. Wir alle haben inzwischen eine Art grünes Gewissen. Wir wissen, dass unser Tun nicht folgenlos bleibt. Nicht für die Umwelt, nicht für die Gesellschaft und natürlich auch nicht für jeden einzelnen von uns. Wir haben gelernt global zu denken und lokal zu agieren, weil die Welt durch die modernen Möglichkeiten zusammen gerückt ist, was wir in vielfältiger Art alleine schon durch unser multimediales Dasein erfahren. Aber die Milch sollte bitte weiterhin vom hiesigen Bauern kommen. Wie viele Daten gebe ich von mir preis? Immer mit dem Gefühl, dass jemand diese scannt und speichert um mir künftig die passende Werbung zuzusenden und bei einer Bewerbung zu wissen, wie viele Partybilder ich gepostet habe? Google weiss z.B. dass ich mal für meinen Blog nach dem Wort Sonnenbrand gesucht habe. Wie aus Zauberhand erhalte ich seither die passenden Angebote am Seitenrand angezeigt. Bisher haben sie noch nicht gemerkt, dass ich an der Quelle zu natürlichen Kosmetikprodukten sitze J. Diese Entscheidungen begleiten mich durch den Tag. Ich tue gerne das Richtige, weil es ein gutes Gefühl gibt, etwas beizutragen zum Bestehen einer guten Zukunft. Aber was ist nur das Richtige? Zarathustra hatte drei Glaubensgrundsätze: Gutes Denken, gutes Reden, gutes Handeln. Man könnte meinen, wenn wir danach handeln wäre alles perfekt. Dabei ist aber eben der grosse Haken der, dass wir alle unter „gut“ etwas anderes verstehen. Wieder die eigenen Tomaten anzubauen und Konsumverzicht zu üben, ist sicher eine mögliche Variante, die die Postwachstumsökonomen propagieren. Da ist auch viel Gutes drin, in diesen Gedanken. Ich glaube aber nicht, dass Verweigerung immer die richtige Antwort ist. Immerhin arbeiten, produzieren, handeln und leben wir auch mit und durch den Konsum. Meine Antwort für heute lautet: Instinktiv habe ich tatsächlich immer noch ein Gefühl dafür, was in Ordnung ist, was fair ist, oder was Sinn macht. Umso mehr Informationen ich habe, umso mehr versuche ich zu differenzieren und am Ende vertraue ich auf den gesunden Menschenverstand, den wir hoffentlich alle noch nicht verloren haben. Ich bin überzeugt, dass wir den immer noch haben. Ihr wärt ja sonst auch nicht hier auf unserer Aquapresén Seite und wir würden uns nicht alle ständig über die Themen austauschen, damit wir ein Gefühl für Richtig oder Falsch bekommen. Daher Ihr Lieben, vertraut einfach mal wieder auf Euren Bauch. Alles gut machen können wir nicht. Aber wir könnten es immer öfter versuchen.

In diesem Sinne wünsche ich eine Woche voller guter Entscheidungen.

Euer Aquapresén Team

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